caputathus

c a p u t a t h u s
Was hat uns geprägt in unserem Leben? Welche Spuren des Lebens, des Liebens und Leidens haben sich in unser Gesicht eingegraben? Was wurde uns nicht schon alles an den Kopf geworfen? Wie viele schale Trinksprüche sind wie geronnenes Blut gleich dem alchemistischen caput mortuum im Sand des Lebens versickert, ohne den Lebenskelch zu füllen? Und dann, auf einmal, endlich, ganz überraschend, unter all den tausendfältigen Masken des Lebens erblicken wir die Geliebte, den Geliebten. Plötzlich flüstert uns diese Liebe ins Ohr, wir seien schön, wir werden geliebt, ja, sogar begehrt. Gelingt es uns überhaupt zu lieben, zu verführen, verführt zu werden? Können wir uns noch selbst überraschen? Kann noch ein neues Szenario von Worten und Bildern in unserem alltäglichen Kopfkino entstehen? Was passiert, wenn wir z.B. liebend, oder daran leidend, beim Lesen und Betrachten der Bilder und Wortungen im caputathus „an das ganze Leben denken, an all seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt“ wie Rilke es so treffend beschreibt? Alle Bilder haben das Format 30x30cm und sind mit Ölfarben, Acryl, Lackfarben, Blattgold und Ölpastellkreiden auf Papier oder Karton gemalt. Die Gestaltung des Kunstbuches sieht sich in einer zeitgenössisch freien Tradition der japanischen Surimono. Der Titel entsteht durch die Auswahl des Bildes und dem dazu selbst ausgewählten lyrischen Text aus dem Meer der Wortungen.

Wolfram Renger Tirol/Halle 2021
Das Kunstbuch zum caputathus-Projekt können Sie hier bestellen
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