cosmoathus

c o s m o a t h u s
worte und bilder sind wie die bunten fäden eines kostbaren (geistigen) gewebes, die sich mit dem weberschiffchen des denkens in bewegung setzen, auf hohe see hinaus fahren, auf argonautenfahrt gehen, sturm ernten, kentern, scheitern, vielleicht der bewegung von lichthaften himmelskörpern folgen, wieder neu anfangen, bis ein großes ganzes entsteht, das wieder alles mit allem verbinden kann. durch das ständige, gebetsartige wiederholen dieser bunt sich verstrickenden fäden und den daraus entstehenden motiven mit ihren redundanzen und ornamenten, bilden sich innere und äußere strukturen. ein nie sich vollendender prozess der evokativen intuition, wo sich zum beispiel (allegorisch) ontologie und cosmologie kreuzen, überkreuzen könnten, wie zwei parallelen in der kusanischen unendlichkeit. ob wir wollen oder nicht, „nous sommes embarqués“ (wir sind eingeschifft), wie blaise pascal schrieb, warum unser nimmermüder geist, dieses immer neugierige, unternehmungslustige weberschiff sich in jedem moment unseres seins aufmacht, um neue unbekannte ufer zu entdecken. in diesem sinne ist „cosmoathus“ eine buchgewordene entdeckungsreise oder forscherreise zu fremden und vertrauten beziehungen der worte, bilder, der liebe, dem leben, wo sich vielleicht durch das lesen und betrachten die je eigene wirklichkeit als “aura catena“(ursprung der natur) zeitigt, als bewusste möglichkeit des menschen, sich wieder in seinem eigenen auratischen bedeutungshof und sei es nur für die zeit eines schmetterlingsflügelschlages, klangvoll mit allem rückzuverbinden. alle bilder haben das format 15 x 15 cm und sind mit ölfarbe, acryl, gold und ölpastellkreide entweder auf leinwand oder auf karton gemalt. der titel kommt durch die auswahl des betrachters, der „sein“ bild mit „seinem“ gedicht verwebt.

wolfram renger halle, 2019  
Das Kunstbuch zum cosmoathus-Projekt können Sie hier bestellen
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